Vor ein paar Wochen habe ich mal wieder in diversen Online-Shops nach schönen Stoffen gesucht. Da ich ja aber versuche immer nur für ein bestimmtes Projekt Stoff zu kaufen, bleibt es normalerweise beim suchen und staunen und schwärmen und merken und grübeln wofür ich das denn jetzt gerade brauchen könnte. 🙂
Aber an diesem Tag war es anders! Ich habe einen Stoff (Viskosejersey) gefunden, der mir gefiel und zu dem ich auch sofort eine Idee hatte! Ein neues Shirt nach dem erprobten Zoela-Schnitt sollte es werden.
Also habe ich bestellt. Bezahlt. 3 Tage später wurde verschickt. Und dann ging der Ärger los…
Als ich also irgendwann in der Hoffnung, dass mein Päckchen da ist, nach Hause kam, hatte ich eine Karte im Postkasten: 1 Päckchen kann auf der Postfiliale abgeholt werden… heute jedoch nicht. Nächster Werktag bitte.
War ja klar!
Und natürlich liegt das Päckchen dann auch nicht auf der Postfiliale, wo auch unsere Pakete sonst abgegeben werden und die auf dem Weg zwischen Büro und Wohnung liegt. Nein! Also am nächsten Tag mit der Straßenbahn zur Post gefahren, in der Tasche die Abholkarte. Am Päckchenausgabeschalter sagt der nette Herr zu mir: „Das ist nicht da.“ Ich schaue irritiert und frage, wie er das wohl meint: „Ja nun, das ist noch nicht da. Kommen Sie doch morgen früh nochmal.“ Ganz sicher nicht, denke und sage ich. Ich frage, wieso das noch nicht da ist, es war immerhin schon ca. 17Uhr am nächsten Werktag. Das konnte er mir auch nicht erklären. Genauso wenig konnte er mir sagen, ob das Päckchen denn nicht vielleicht verloren gegangen ist. Alles möglich. Nun gut, bleibt mit nichts anderes übrig, als eine Suchmeldung aufzugeben. Gesagt, getan. Erneuter Zustellwunsch. Und wieder heißt es: Warten. Dabei habe ich wirklich sehnsüchtig auf diesen Stoff gewartet.
Und damit es nicht langweilig wird, habe ich am nächsten Tag wieder so eine hübsche Karte im Postkasten: Gleiche Postfiliale, anderer Tag. Allerdings habe ich mich dann gefragt, warum der Postbote das Päckchen nicht beim Nachbarn abgegeben hat. Schließlich hat ihm ja auch jemand die Tür zum Postkasten aufgemacht. Und hier im Haus ist es üblich, dass man die Päckchen der Nachbarn annimmt. Darf der Postbote nicht, sagt der nette Herr am Päckchenausgabeschalter. Warum nicht? Der Paketbote darf das doch auch. „Ja, aber der Postbote nicht. Der hat ja nicht mal eine Karte zum Einwerfen, wo drauf steht, dass er es beim Nachbarn abgegeben hat.“
Ja, diese Begründung ist logisch. Ok, ich vermute, es liegt daran, das Päckchen nicht versichert sind. Aber ich weiß das nicht. Eigentlich ist es mir auch egal, warum es so ist. Es ärgert mich nur.
Also am nächsten Tag wieder hin und endlich mein Päckchen in Empfang genommen und ausgepackt! Und der Stoff gefiel mir auch immer noch total gut! Aber irgendwie hat diese Odyssee des Päckchens bei mir verursacht, dass ich mich nicht getraut habe, diesen Stoff zu verarbeiten. 🙂
Ich dachte mir, der ist doch viel zu schade! Was, wenn ich den Stoff quasi unbrauchbar mache?! Also musste der Stoff ca. 3 Wochen in meiner FusselEcke ausharren, bis ich mich an den Zuschnitt wagte.
Meine Sorge war gar nicht so unberechtigt, der Stoff ließ sich nicht so ganz einfach verarbeiten. Recht flutschig. Aber ich habe ihn bezwungen und mit einem auch sehr feinen schwarzen Viskosejersey kombiniert.
Das Ergebnis gefällt mir persönlich ausgesprochen gut. Es ist nicht ganz so „sportlich“ wie die bisher genähten Shirts.
Karla says:
Oje,…………….wie ärgerlich ist das denn!!??
hat sich aber gelohnt!!………sieht super schön aus!!
Liebe Grüße
Karla
lille Stofhus says:
So eine Odysee. Da häte ich auch erstmal keine Lsut gehabt, etwas aus dem Stoff zu nähen. Dafür ist das Ergebnis jetzt aber um so schöner geworden.
LG Gela